Falschparker behindern Rettungsfahrzeuge

Immer wieder kommt es zu Verzögerungen auf dem Weg zum Einsatz, weil Straßen zugeparkt sind.

Am Mittwochabend rückte die Feuerwehr, Löschzug Lintorf, in verschiedene Wohnviertel des Stadtteils aus. Allerdings gab es keinen Brand - und das war auch gut so, schließlich wäre die Drehleiter nicht überall durchgekommen.

Auf Initiative des Ratinger Ordnungsamtes wurden Straßen eng bebauter Wohnviertel in Ratingen Lintorf mit den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Ratingen befahren. Die Aktion zielte auf Falschparker, die immer wieder d...as Durchkommen von Rettungsfahrzeugen erschweren.

Ziel der Aktion am Mittwoch ist es aber auch, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. "Wenn es bei einem Feuer oder einem medizinischen Notfall um Minuten geht, ist schnelle Hilfe nur möglich, wenn sich die Verkehrsteilnehmer beim Abstellen ihres PKWs auch an die Verkehrsregeln halten". so der Abteilungsleiter für die Vorbeugende Gefahrenabwehr Brandrat Joachim Herbrand. Allerdings zeige sich oftmals, dass beim Abstellen eines PKWs die vorgeschriebene Mindestdurchfahrtsbreite von 3 Metern nicht gewährleistet wurde. Diese Verkehrsregel werde von einigen Verkehrsteilnehmern wohl ignoriert oder vergessen.

In einigen Fällen konnte ein Unrechtsbewusstsein der Verkehrsteilnehmer beobachtet werden. Sie fuhren schnell, noch bevor das Feuerwehrfahrzeug die Engstelle passierte, ihre Fahrzeuge weg.

Aber nicht nur bei einem Notfall wird das Durchkommen von Großfahrzeugen erschwert, wöchentlich quälen sich Müllfahrzeuge durch Engstellen, die Falschparker verursachen. Dies führt zu höheren Kosten der Müllabfuhr und verhindert eine zeitgerechte Abfuhr des Mülls.

Begleitet wurde das Ordnungsamt und die Feuerwehr von Mitarbeitern der Stadtverwaltung Ratingen aus dem Bereich der Verkehrsplanung und Abfallentsorgung.

Am Aktionstag wurden 35 Verwarnungen ausgesprochen und ein Fahrzeug musste abgeschleppt werden.

In Abhängigkeit des jeweils festgestellten Verstoßes können durch das Falschparken Kosten in Höhe zwischen 10 und 35 Euro auf den Einzelnen zukommen. Im Fall eines abgeschleppten Fahrzeuges können, je nach Uhrzeit, bis zu 200 Euro Kosten und Gebühren anfallen. Bei einer tatsächlichen Behinderung von Rettungsfahrzeugen sind die Kosten deutlich höher.

Die Anzahl der Verwarnungen macht die Notwendigkeit der Aktion deutlich: "Wir werden solche Aktionen regelmäßig auch in anderen Stadtteilen durchführen und wiederholen, um nachhaltig bei den Autofahrerinnen und Autofahrern eine Verhaltensänderung in diesen Wohnvierteln zu erreichen." So der Amtsleiter des Ordnungsamtes der Stadt Ratingen, André Dietze. (J. Herbrand)