Präsentation des Wehrberichts 2019 steht im Schatten der Corona-Pandemie

Der neue Jahresbericht 2019 hier zum Download!

Anfang März, meist an einem Freitagabend, gehört die große Bühne des Stadttheaters normalerweise der Ratinger Feuerwehr. Dann hebt sich der Vorhang für die Wehrversammlung mit Jahresbericht, Ehrungen und Danksagungen. Wie gesagt: Normalerweise. Doch 2020 ist auch bei der Feuerwehr alles anders. Tatsächlich war die Wehrversammlung, die für den 13. März geplant war, die erste Veranstaltung in Ratingen, die wegen Corona ins Wasser fiel. Seitdem hält das Virus die Feuerwehr auf vielfältige Weise in Atem, und daran wird sich absehbar auch nichts ändern. Immerhin konnte Feuerwehrchef René Schubert jetzt ein Stück Alltag inmitten des Corona-Ausnahmezustands präsentieren: Am Rande der Sitzung des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse am 5. Juni überreichte er Bürgermeister Klaus Pesch und Feuerwehrdezernent Rolf Steuwe den frisch gedruckten Jahresbericht 2019 für die Feuerwehr und den Rettungsdienst der Stadt Ratingen, der normalerweise auf der Wehrversammlung präsentiert worden wäre.

Bürgermeister Klaus Pesch dankte René Schubert herzlich – für die inhaltlich und gestalterisch erneut sehr gelungene Darstellung des Feuerwehrjahres 2019, vor allem aber auch für die letzten drei Monate. Denn als Geschäftsführer und Berichterstatter des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) ist Schubert im Dauereinsatz als einer der wichtigsten Krisenmanager bei der Bewältigung der Corona-Pandemie in Ratingen. Den Vorsitz in diesem Gremium hat der Erste Beigeordnete Rolf Steuwe, Bürgermeister Klaus Pesch hat an nahezu allen 40 bisherigen Sitzungen des SAE teilgenommen. „Wir können wirklich froh sein, dass wir in Ratingen eine so gut organisierte und engagierte Feuerwehr haben“, sagte Pesch. „Ihre Expertise ist in einer derartig umfassenden Krise Gold wert.“

Vor allem aufgrund der intensiven Arbeit im SAE, der stets auf Grundlage der aktuellsten Daten und Entwicklungen handelt, wissen Pesch und Schubert, dass das Corona-Virus noch lange nicht besiegt ist. Daher bewerten sie die aktuelle Lage in Ratingen mit sehr wenigen Corona-Erkrankten teils erleichtert, teils besorgt. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Bürgermeister Pesch. „Dass wir es alle gemeinsam geschafft haben, die Ausbreitung des Virus so stark zurückzudrängen, ist eine großartige Leistung, die im März oder April viele nicht für möglich gehalten hätten. Die Ratinger Bürgerinnen und Bürger haben durch ihre Vernunft und Disziplin, die sie auch nach den Lockerungen gezeigt haben, maßgeblich dazu beigetragen. Ich kann mich dafür nicht herzlich genug bedanken.“

René Schubert ergänzt: „Auch ich genieße die Freiheiten, die wir durch den aktuell günstigen Verlauf des Infektionsgeschehens haben. Aber wir müssen uns umso mehr bewusst machen, dass die Pandemie jederzeit zurückkehren kann. Es gibt genug warnende Beispiele wie zum Beispiel die Ausbrüche nach einem Gottesdienst in Frankfurt oder nach größeren Feiern oder Chorproben an verschiedenen Orten. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen: Wir stehen nicht deshalb so gut da, weil das Virus so harmlos wäre. Wir stehen deshalb gut da, weil wir uns so verantwortungsvoll verhalten haben.“

Erster Beigeordneter Rolf Steuwe bringt das Problem klar auf den Punkt: „Alle Vergleichszahlen zeigen, dass Deutschland einen Super-Job gemacht hat bei der Eindämmung der Epidemie. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln ist schlicht und einfach die Voraussetzung für die jetzigen und künftigen Öffnungen. Wenn wir leichtsinnig werden, verspielen wir die Freiheiten, die wir uns so schwer erkämpft haben.“

Deshalb der dringende Appell an alle Ratinger Bürger: „Lassen wir uns so vernünftig bleiben wie bisher. Das Wichtigste ist: Abstand halten! Wo 1,5 Meter nicht jederzeit einzuhalten sind, können Alltagsmasken helfen, wenn jeder sie trägt. Deshalb sind sie im Einzelhandel und auf dem Wochenmarkt Pflicht, ebenso bei Friseuren und anderen Dienstleistern, in Arztpraxen sowie in Bus und Bahn. Schließlich dürfen wir auch Hygienemaßnahmen nicht vernachlässigen – regelmäßig Hände waschen und nicht ins Gesicht fassen!“

Die Feuerwehr stellt sich darauf ein, den Corona-Ausnahmezustand noch monatelang aufrechtzuerhalten. „Auch wenn das öffentliche Leben wieder halbwegs normal läuft, müssen wir zwingend darauf achten, unsere Teams im Brandschutz und Rettungsdienst räumlich zu trennen, zum Beispiel durch die Inbetriebnahme von provisorischen Wachen. Denn es darf natürlich nicht passieren, dass wegen eines Infektionsfalls die halbe Feuerwehr in Quarantäne gehen muss.“ Genau aus diesem Grund ist übrigens schon Ende Februar, als es noch keinen bekannten Infektionsfall in Ratingen gab, entschieden worden, die Wehrversammlung abzusagen. Denn dort wäre nicht die halbe, sondern die gesamte Feuerwehr vertreten gewesen.

Neben Corona läuft natürlich auch die ganz normale Arbeit der Feuerwehr weiter. Und die wird durchaus auch nicht weniger. 2019 gab es jedenfalls so viele Einsätze wie nie zuvor in einem Jahr. Wer es genau wissen will, kann den Jahresbericht hiereinsehen. Informationen zu der Arbeit des SAE finden Sie hier.

(Stadt Ratingen)