Unwetter - Feuerwehr Ratingen am vierten Tag in Folge im Dauereinsatz

Stadtgebiet Ratingen, 01.06.18

Auch am 01.06. gönnte das Wetter den beruflichen wieehrenamtlichen Helfern der Feuerwehr keine Verschnaufpause. In den Morgenstunden einsetzender intensiver Regen sorgte erneut für überschwemmte Straßen und vollgelaufene Keller. Bedingt durch die vollkommen durchnässten Böden flossen sehr schnell große Mengen Regenwasser in Kanalisation und Bäche und brachten diese stellenweise erneut an die Kapazitätsgrenze. Sehr frühzeitig wurden die Feuerwehr durch die zentrale Einsatzleitung auf der Hauptfeuerwache, verstärkt durch einen fachkundigen Berater des Tiefbauamtes, in den "Ausnamezustand" versetzt. Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr verstärkten bis in die Mittagsstunden die Kräfte der Berufsfeuerwehr und stellten die schnellstmögliche Hilfe für betroffene Bürger sicher. Der Hauptteil des Starkregengebietes zog glücklicherweise südlich an Ratingen vorbei; an Durchatmen war dennoch nicht zu denken, zahlreiche überflutete Keller waren vor allem im nord-westlichen Stadtgebiet zu verzeichnen. Darüber hinaus musste nach den vergangenen einsatzreichen Tagen dringend notwendige Wartungs-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten an eingsetzten Fahrzeugen und Geräten durchgeführt werden.

Aufwändig gestaltete sich die Sicherung von einem Öl-Wasser-Gemisch, welches nach dem Unwetter vom 29.05. in einem Faltbehälter in Ratingen West zur Entsorgung bereit stand. Da diese noch nicht erfolgt war drohte der Behälter überzulaufen. Da kein Saugwagen zeitgerecht bereit gestellt wurde musste ein personalintensiver Einsatz der Sondereinheit ABC für Gefahrgutunfälle erfolgen, um das Gemisch in geschlossene Tanks umzupumpen. Weiterhin waren intensive Kontrollen der noch immer stark angestiegenen Wasserläufe des Schwarzbach und der Anger erforderlich. Hierbei wurde ein weitgehend verstopfter Brückendurchfluss am Schwarzbach entdeckt. Durch einen Bagger des Amtes für Kommunale Dienste konnte diese gefährliche Situation glücklicherweise schnell beseitigt werden. Während die Lage in Ratingen sich gegen Mittag nach und nach normalisierte, ergab sich ein neuer Gefahrenschwerpunkt im südlichen Kreisgebiet. Mehrere über die Ufer getretene Gewässer in Langenfeld führten zur Anforderung überörtlicher Unterstützung durch die dortige Feuerwehr. Als Sofortmaßnahme wurden in Nachbarschaftshilfe durch die Ratinger Kräfte mehrere Container mit Sandsäcken aus dem eigenen Bestand angeliefert bzw. mittels Wechselladerfahrzeugen aus Velbert und Düsseldorf abgeholt. Da der Bedarf an Sandsäcken hierdurch jedoch noch immer nicht gedeckt war, wurde am Abend auf einem Gelände des Städtischen Bauhofes in Lintorf ein Sandsack-Abfüllplatz eingerichtet. Auf diesem wurde mittels der mobilen Sandsackfüllmaschine innerhalb kurzer Zeit ca. 3.000 Sandsäcke als Reserve für den Kreis Mettmann befüllt und in bereitstehende Container verpackt.

Völlig unbeeindruckt von dieser Unwetterlage zeigte sich erneut das "Alltagsgeschäft" und wie an jedem Tag mussten neben mehreren größere und kleineren Feuerwehreinsätzen vor allem zahlreiche Einsätze durch den Rettungsdienst wahrgenommen werden.